Wenn Büroplätze abgebaut werden, weil sich der Arbeitsplatz dauerhaft nach Hause verlagern soll, braucht es dort ein Arbeitszimmer – und das heißt in vielen Fällen zusätzliche Wohnfläche. Wie Beschäftigte und Unternehmen dieses Problem lösen sollen, ist noch völlig offen.
Mehr Homeoffice heißt nicht automatisch weniger Bürofläche: Auch wenn weniger Mitarbeiter*innen gleichzeitig im Büro sind, muss das nicht zwingend mit dem Abbau von Bürofläche einhergehen. Das Großraumbüro etwa, in dem sich viele Beschäftigte auf wenig Fläche konzentrieren, hat im Zuge der Coronakrise an Attraktivität deutlich verloren. Mehr Abstand und ein größeres Platzbedürfnis könnten den Flächenverbrauch pro Kopf erhöhen. Außerdem sei hier noch einmal auf die bereits erwähnte Umfrage hingewiesen: 78 Prozent wünschen sich zwar, teilweise im Homeoffice arbeiten zu können. Die Betonung liegt jedoch auf teilweise. Die Möglichkeit der Büroarbeit ist nach wie vor vielen wichtig, und dafür müssen Büroarbeitsplätze vorgehalten werden.
Unternehmen müssten Kontrolle abgeben: Natürlich hat die intensive Homeoffice-Phase während der ersten Pandemie-Monate gut funktioniert. Und doch sind bereits sehr viele Unternehmen vollständig oder teilweise ins Büro zurückgekehrt. Die Präsenzkultur in Deutschland ist nach wie vor stark ausgeprägt. Im Homeoffice lassen sich Arbeitnehmer*innen und deren geleistete Arbeit eben wesentlich schlechter kontrollieren als im Büro – und aufgrund des strengen Datenschutzes wird dies auch so bleiben. Ob sich die Firmenkultur wirklich nachhaltig ändert, bleibt abzuwarten.